oder was soll das hier eigentlich?
Ich bin Martin und der Mensch hinter dieser Seite. Fotografie begleitet mich schon seit über drei Jahrzehnten – nicht als Beruf, sondern als Passion. Sie ist für mich ein stiller Dialog mit der Welt. Für mich ist das Fotografieren einer der sinnvollsten Wege, in Ruhe meine Freizeit zu verbringen und der Schönheit zu begegnen, auch derjenigen die nicht laut ruft. Fotos zeigen die Welt aus Perspektiven, wie ich sie sehe. Vielleicht liegt meine Vorliebe für Fotografie aber auch vor allem daran, dass ich – wie so viele andere Fotografen auch – überhaupt kein Talent dafür habe entsprechendes zu zeichnen.
Ein kleiner Hinweis: Bereiche wie Fashion- oder Street Photography sind mehr oder weniger international. Deshalb soll diese Seite grundsätzlich auch für englischsprachige Besucher nutzbar sein. Dennoch handelt es sich natürlich um eine deutsche Seite. Dort wo es ins Detail geht, wird es deshalb auch beim Deutschen bleiben. So mag vielleicht zunächst ein Eindruck von willkürlichem „Denglisch“ entstehen (der im Prinzip schon im Domainnamen konsequent begründet wurde…) aber es ist m. E. ein sinnvoller Kompromiss.
Neben dem Offensichtlichen, dem Schönen, zieht mich vor allem das Temporäre, das Vergängliche in seinen Bann. Mich fasziniert weniger das zeitlos Perfekte, sondern vielmehr das, was sich ständig wandelt, was verschwindet, bevor man es überhaupt richtig wahrgenommen hat. Vor allem das vom Menschen Geschaffene weckt meine Aufmerksamkeit: Orte, Spuren, Geschichten.
Vieles entsteht, vergeht, verändert sich – und genau darin liegt für mich eine der größten Triebfedern meiner Fotografie. Oft geht es mir gar nicht um das, was jetzt ist, sondern darum, festzuhalten, was bald – vielleicht schon im nächsten Augenblick – verloren sein könnte. Ob Architektur, zufällige Begegnungen, das Lichtspiel in einer Stadtlandschaft, Street Art oder der Charme des Verfalls: Ich suche diese flüchtigen Momente und versuche, sie für einen Augenblick unvergänglich zu machen. In dieser Möglichkeit, dem Vergehen etwas entgegenzusetzen, liegt für mich der besondere Zauber der Fotografie.
Was ist mit dem Schönen? Genau genommen: Den Schönen! Als Vertreter der Generation X und 80er-Jahre-Kind sozialisiert, bin ich mit klassischen Schönheitsidealen und auch einem gewissen Schönheitskult groß geworden. Auch wenn die Zeiten und der Zeitgeist sich wie die Schönheitsideale ständig im Wandel befinden, hat für mich die Sache mit dem „schönen Geschlecht“ weiterhin nichts von ihrer Relevanz verloren. Und das meine ich im positivsten, respektvollsten und durchaus auch im gleichberechtigten Sinne. Es geht nicht darum, auf Schönheit zu reduzieren. Das Konzept des „auf Schönheit reduzieren“, habe ich ohnehin die verstanden.
Ist „gutes Aussehen“ denn wirklich etwas anderes als gute Rechenkünste, eine außergewöhnliche Stimme oder ein Talent für Sprachen?
Am Ende ist es alles eine Gabe der Natur. Und es ist nichts Falsches daran, diese Gabe zu nutzen und zu zeigen. Niemand würde einem erfolgreichen Stochastiker einer großen Versicherung vorwerfen, dass er sich auf seine Fähigkeit in der Schadenversicherungsmathematik „reduziere“. Warum also einem Model vorwerfen, sich auf seine Fähigkeit, gut auszusehen, zu „reduzieren“?
Oft ist das ohnehin nur ein oberflächliches Vorurteil. Viele Models sind gut ausgebildet, haben akademische Abschlüsse und bewegen sich weit jenseits eines eindimensionalen Klischees. Vielleicht liegt der Unterschied eher darin, dass wir bei der Schönheit im Gegensatz zu Rechenkunst oder Sprachbegabung bis zu einem gewissen Grad nachhelfen können – mit Kosmetik, Spritzen oder Chirurgie. Aber am Ende gilt: Wer dumm ist, bleibt dumm. Die Dummen verstecken ihre Dummheit leider nicht. Warum also sollten ausgerechnet die Schönen ihre Schönheit verstecken?
Wie auch immer: Die 80er und 90er Jahre haben mich geprägt – „Dallas“, „Denver Clan“, die Ära der Supermodels, das Ideal der Reichen und Schönen. Man kann das oberflächlich finden – und das stört mich kein bisschen, wenn ich schöne Menschen fotografiere.
Und ja, man möge mir den „Sexismus“ bitte gnädigst nachsehen: Für mich als klassischen Mann sind diese schönen Menschen vor allem Frauen.
Eins ist aber klar: Du kannst nicht jeden Tag ein Shooting haben – und Fotografie ist für mich viel mehr als das.
Meine Kamera ist ein Werkzeug der Begegnung. Sie erlaubt mir, Ansichten und Augenblicke mit Respekt und Feingefühl sichtbar zu machen. Ich suche nicht das perfekte Bild. Ich suche das echte. Das, was zwischen zwei Blicken aufblitzt. Das, was man selbst bei einem geplanten Shooting nicht arrangieren kann. Und wenn es gelingt, entsteht nicht nur ein Foto – es entsteht ein Gefühl.
Etwas, das bleibt.
Oft erschließt sich der Wert einer Aufnahme erst mit zeitlichem Abstand. Gerade in der Straßenfotografie zeigt sich das deutlich:
Fotos aus unserer alltäglichen, heute vielleicht „zu gewöhnlich“ erscheinenden Umgebung werden morgen zu Fenstern in die Vergangenheit. Irgendwann heißt es dann: „Oh, weißt du noch, damals, als dort noch … war und wir …?“ „Ja, erinnerst du dich, als es noch … gab?“
Orte verschwinden. Schönheit verschwindet. Menschen verschwinden. Fotos bleiben. Aber: Jemand muss sie machen!
Ich muss von der Fotografie nicht leben und fotografiere aus Lust und Laune mit dem Herzen bei der Sache. Dabei ist mir wichtig, dass sich alle Beteiligten – ob vor oder hinter der Kamera – wohlfühlen. Fotografie ist für mich vor allem auch ein „Ort“ der Ruhe. Deshalb heißt das hier auch „chilloutfotografie“. Es gibt keinen Druck. Ein fotografischer Streifzug durch die Stadt zum Beispiel ist immer auch ein kleiner Urlaub zwischendurch.
Doch natürlich bin ich gerade nach einem Shooting auch extrem gespannt auf die Durchsicht der Ergebnisse. Das kleine Kameradisplay schafft keine Sicherheit, dass auch alles so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hat. Nichts wäre enttäuschender, als wenn das zuvor im Kopf entstandene Foto nicht mit dem tatsächlich entstandenen übereinstimmt. Die erste Ansicht daheim sorgt für Klarheit. Und manchmal – mit etwas Glück – ist sie eine kleine Offenbarung.
Wenn Du mehr über meine Fotografie erfahren möchtest, empfehle ich Dir einen Streifzug durch meine Fotogalerien auf dieser Seite.