
oder was soll das und wie kam das hier eigentlich?

Ich bin Martin und der Mensch hinter dieser Seite. An dieser Stelle möchte ich meinen fotografischen Werdegang, meine Herangehensweise und meine Standpunkte zur Fotografie ein wenig ausbreiten. Vielleicht interessiert es Dich ja. Ansonsten: Ab in die Galerien und in meinen Fotos stöbern! 🙂
Fotografie begleitet mich schon seit über drei Jahrzehnten – nicht als Beruf, sondern zunehmend als Passion. Begonnen hat alles schon zu Schulzeiten mit einer Spiegelreflexkamera aus der DDR, der Praktica BMS. Zwar konnte ich in meiner Jugend die DDR-Grenze sehen, allerdings von der Westseite und so erwarb ich dieses Produkt deutscher Wertarbeit aus dem real existierenden Sozialismus im örtlichen Fotoladen im kapitalistischen Westdeutschland. Rückblickend war es eine gute Entscheidung recht früh in eine Spiegelreflexkamera zu investieren. Andere Kameras boten zu dieser Zeit schon modernen Komfort und so wurde z. B. der Kleinbildfilm bereits automatisch durch einen kleinen Elektromotor eingelegt. Das musste ich bei der Praktica alles noch manuell machen, lernte mit ihr aber „richtig“ zu fotografieren, also ein Verständnis für Blende und Belichtungszeiten zu entwickeln.
Sogar ein Dauerbrennerthema der späteren Digitalfotografie lernte ich damals bereits kennen: Die ISO. Während manche sich über im Automatikmodus geschossene „unscharfe“ Fotos wunderten, wurde mir so der Zusammenhang von langen Belichtungszeiten und bewegungsunscharfen Fotos klar. Aus Sorge vor verwackelten Fotos fotografierte ich recht bald stets mit ISO400-Filmen, denn sie waren lichtempfindlicher und ermöglichten kürzere Verschlusszeiten. Leider wurde mir abseits damals üblicher 10×15 oder sogar nur 8×13 Papierabzüge noch nicht gleich klar, welche Nachteile das in Form körniger Ergebnisse bedeutete. Bei hochauflösenden Scans alter Negative und Dias sollte ich später noch erfahren wie naiv das war…. Da sich meine Fotomotive damals als noch recht trivial darstellten (nennen wir es mal, typische Touristenschnappschüsse), kann man die diesbezgl. limitierten Ergebnisse allerdings verschmerzen.
Die Kamera leistete mir ansonsten auch ohne Autofokus gute Dienste, wurde in den späteren 90er Jahren dann aber von einer moderneren Canon EOS abgelöst. Es sollten in der digitalen Zeit viele weitere Canon Spiegelreflexkameras folgen und ein längerer Abstecher zum leichteren Olympus MFT System. Letztendlich schloss sich der Einstieg in das spiegellose Canon-EOS-R-System und die Rückkehr zu den lange marktführenden Japanern an.
Fotografie ist für mich ein stiller Dialog mit der Welt wie ich sie sehe. Für mich ist das Fotografieren einer der sinnvollsten Wege, immer und überall sinnvoll und in Ruhe meine Freizeit zu verbringen. Es ist eine Möglichkeit der Schönheit in der Welt zu begegnen, auch derjenigen die nicht laut ruft und die vielleicht nicht jeder als schön empfindet. Viele Jahre habe ich mich vor allem rund um und in Industrieruinen und Abbruchdörfern am Tagebaurand mit der Kamera herumgetrieben. Für viele Menschen zeigt sich so eine Industriebrache als Schandfleck in der Landschaft. Für mich war es ein Auftrag die Schönheit im Verfall zu entdecken und für später zu dokumentieren – für Zeiten in denen hier der fünfzigtausendste Supermarkt und der tausendste Baumarkt stehen und sich kaum noch jemand erinnert wie es einmal war.
Auch wenn man ohne Begleitung in der Welt da draussen unterwegs sein sollte, allein und verloren fühlt man sich mit einer Kamera in der Hand eigentlich nie – und das nicht nur deshalb, weil man mit einer professionell anmutenden Kamera überdurchschnittlich häufig für fotografisch fähig gehalten und von Touristen gebeten wird, sie mit ihrem Handy zu fotografieren. Mit der Kamera in der Hand hat man einfach immer eine Aufgabe und ein Ziel vor sich.
Die so entstehenden Fotos zeigen die Welt bewusst oder unbewusst subjektiv. Vielleicht liegt meine Vorliebe für Fotografie auch vor allem daran, dass ich – wie so viele andere Fotografen auch – überhaupt kein Talent dafür habe entsprechendes zu zeichnen.
Ein kleiner Hinweis noch an dieser Stelle: Bereiche wie Fashion- oder Street Photography sind mehr oder weniger international. Deshalb soll diese Seite grundsätzlich auch für englischsprachige Besucher navigierbar sein. Dort wo es ins Detail geht, soll es beim Deutschen bleiben. So mag vielleicht zunächst ein Eindruck von willkürlichem „Denglisch“ entstehen (der ja im Prinzip schon im Domainnamen konsequent begründet wurde…) aber es ist m. E. ein sinnvoller Kompromiss.
Meine einstige fotografische Heimat in der Industriefotografie kam bis in die 2010er Jahren bereits stark unter die Räder. Genau genommen kam sie unter die Räder von Baufahrzeugen, die zügig und gründlich die einst exponierten und markanten Spuren des Industriezeitalters in Nordeuropa tilgten. Entstanden über zwei Jahrhunderte, verschwanden diese Komplexe in Rekordtempo und schieden als Motive aus.
Fotografisch hat mir das letztendlich aber auch geholfen. Während die Fotografie von industriellen Relikten mein fotografisches Auge schulte, konnte und wollte ich es nun gezwungenermaßen viel übergreifender einsetzen. Denn eins war klar: Auch wenn die Zechen und Hüttenwerke weggesprengt wurden, wollte ich unbedingt weiter fotografieren. 2007 fing ich so mit der People Fotografie an, ganz typisch im Rahmen von Workshops. Neben schönen Dingen und Menschen, zieht mich dennoch vor allem das Temporäre und das Vergängliche weiterhin in seinen Bann. Mich fasziniert weniger das zeitlos Perfekte, sondern vielmehr das, was sich wandelt, was verschwindet, oft bevor man es überhaupt richtig wahrgenommen hat. Vor allem das vom Menschen Geschaffene weckt immer noch meine Aufmerksamkeit: Orte, Spuren, Geschichten.
Vieles entsteht, vergeht, verändert sich – und genau darin liegt für mich eine der größten Triebfedern meiner Fotografie. Oft geht es mir gar nicht um das, was jetzt ist, sondern darum, festzuhalten, was bald – vielleicht schon im nächsten Augenblick – verloren sein könnte. Ob Architektur, zufällige Begegnungen, das Lichtspiel in einer Stadtlandschaft, Zeitgeist, Street Art oder der Charme des Verfalls: Ich suche diese flüchtigen Momente und versuche, sie gewissnermaßen unvergänglich zu machen. In dieser Möglichkeit, dem Vergehen etwas entgegenzusetzen, liegt für mich der besondere Zauber der Fotografie. Das zu erklären ist alles relativ einfach. Komplizierter und komplexer wird es häufiger ausgerechnet bei der Fotografie von unserer eigenen Spezies: Den Menschen.
Was ist mit dem Schönen? Genau genommen in diesem Fall: Den Schönen! Ist es überhaupt ok schöne Menschen fotografieren zu wollen oder ist das diskriminierend? Ich mag da nicht Rumeiern und Rumschwurbeln. Offen gesagt geht es tatsächlich um Schönheit – bzw. von mir persönlich ganz subjektiv als solche empfundene. Ist das verwerflich? Ich denke nein. Denn das menschliche Bedürfnis nach Schönheit zu streben, ist keinesfalls auf eine vermeintlich patriarchale soziale Prägung zuückzuführen. Es ist ur-natürlich. Viele Tiere tun in der freien Natur bewusst Dinge, um schöner oder attraktiver zu wirken. Einige Vögel schmücken sich mit fremden Federn. Manche Krabben dekorieren ihren Panzer mit Muscheln. Andere Tiere wechseln gar ihre Farbe.
Ohne Zweifel nimmt die Fotografie (immer subjektiv) als schön empfundener Menschen hier auf der Seite neben anderen fotografischen Themen prominenten Raum ein. Auf meinem Instagram Account ist sie sogar so ziemlich das einzige was (die Besucher) offenbar vornehmlich interessiert. Der Foto-Konsum spricht also eine deutliche Sprache, allerdings eine unausgesprochene. Doch während fotografische Vorlieben für Industrieruinen relativ unemotional belächelt oder im Stillen ungeteilt und unverstanden bleiben können, beschwört die ästhetische Fotografie schöner Menschen manchmal deutlich erhitzte Geister, Gemüter und entsprechend argwöhnische oder gar biestige Kommentierungen herauf.
Ohne irgendeine wirksame Impulskontrolle und gänzlich ungefragt werden da Kommentare, Urteile und Mutmaßungen abgegeben, die letztendlich einfach nur respektlos sind. Leider noch übliche Vorurteile gibt es ab und an auch gratis oben drauf: Wer schön ist, muss natürlich abgeschminkt hässlich aber auf jeden Fall dumm sein und deshalb folgerichtig sonst ja nichts können, es also deshalb „nötig haben“ sich zu expnoeren. Was spricht dort? Unklar. Wahrheit ist es jedenfalls nicht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Sind es Neid, Missgunst, mangelndes Selbstbewusstsein oder irgendwelche schlecht adressierten feministischen Motive der Neuzeit? Man weiß es nicht genau. Das Warum interessiert mich aber auch eigentlich gar nicht so sehr, wenn es nicht konstruktiv, sondern hässlich, herabsetzend und respektlos vorgetragen wird.
Als Vertreter der Generation X und in den 80er und frühen 90er Jahre sozialisiert, bin ich mit klassischen Schönheitsidealen und auch einem gewissen Schönheitskult groß geworden. Davon braucht sich – jedenfalls von den gesunden Maßen – m. E. auch niemand zu distanzieren. In manchen progressiven, liberalen Ansichten waren wir damals vielleicht sogar schon mal weiter als heute und Teile der Gesellschaft haben das gegen eine gewisse bevormundende Übergriffigkeit getauscht. Noch behindert diese Entwicklung nichts. Auch wenn die Zeiten und der Zeitgeist sich wie die Schönheitsideale ständig im Wandel befinden, hat für mich die Sache mit dem „schönen Geschlecht“ weiterhin nichts von ihrer Relevanz verloren. Und das meine ich im positivsten, respektvollsten und durchaus auch im absolut gleichberechtigten, wertschätzenden Sinne.
Es geht hier nicht darum, auf Schönheit zu reduzieren. Das Konzept des „auf Schönheit reduzieren“, habe ich ohnehin nie verstanden. Kein Sänger und keine Sängerin mit einer schönen Stimme reduzieren sich auf ihren Gesang oder werden darauf reduziert. Auch schönes Aussehen ist genauso eine Gabe er Natur, von der manche etwas mehr und manche etwas weniger mit auf ihren Weg bekommen – und das liegt dann auch noch im Auge des Betrachters.
Oft ist diese vermeintliche Reduzierung eher ein oberflächliches Vorurteil. Viele Models sind gut ausgebildet, haben ehrbare Berufe, akademische Abschlüsse und bewegen sich tatsächlich weit jenseits eindimensionaler Klischees. Vielleicht liegt der Unterschied eher darin, dass wir bei der Schönheit im Gegensatz zu Rechenkunst oder Sprachbegabung bis zu einem gewissen Grad nachhelfen können – mit Kosmetik, Spritzen oder Chirurgie. Wer das nutzt, macht sich vielleicht verdächtig etwas besseres sein zu wollen und das fordert vielleicht heraus. Aber am Ende gilt: Wer dumm ist, bleibt dumm. Dumme verstecken ihre Dummheit leider nicht und sie können sie auch nicht wegoperieren oder aufspritzen lassen. Warum also nur, sollten ausgerechnet die Schönen ihre Schönheit, ob nun vollständig natürlichen Ursprungs oder nicht, verstecken, nur um sich nichts nachsagen lassen zu müssen?
Wie auch immer: Die 80er und 90er Jahre haben mich und meinen Blick auf den „schönen Schein“ geprägt – „Dallas“, „Denver Clan“, die Ära der Supermodels, das Ideal der Reichen und Schönen. In den frühen 2000ern gab es eine ganz neue körperliche Freiheit. Man muss sich nur mal ansehen, wie freizügig und unbefangen damals das typische Publikum einer Love Parade unterwegs war. Das alles kann man natürlich total oberflächlich finden. Doch wie bereits ausführlich ausgebreitet, liegt die Oberflächlichkeit doch vor allem daran, ob man Menschen oberflächlich betrachtet. Ich plädiere dafür es nicht zu tun, nur weil jemand schön ist oder sein möchte. Auch schöne Menschen haben eine Persönlichkeit, Gefühle und möchten vorurteilsfrei so gesehen werden wie sie sind.
Die Frage, die sich aufdrängt, könnte vielleicht lauten: „Du zeigst hier nur Frauen, gibt es denn keine schönen Männer?“ Man möge mir den „Sexismus“, so man ihn denn unbedingt als solchen sehen will, bitte gnädigst nachsehen: Für mich sind schöne Menschen vor allem Frauen. Allein bin ich mit dieser Sichtweise gewiss nicht. Es wird wahrscheinlich auch seine berechtigten Gründe haben, dass vor allem die Frau und ihre Erscheinung in so vielen Gedichten und Songs über alle Maßen und Epochen gepriesen wurde und wird.
Gleich vorweg und ohne viel Palaver die Antwort: Ja! Unbedingt!
Was muss man sich manchmal alles (nach)sagen lassen und noch viel mehr wird vielleicht darüber geredet, wenn man nicht dabei ist: Frauen fotografieren und Schönheit ist ja schon ein Thema, das die Gemüter beschäftigen kann. Aber was, wenn dann vor der Kamera auch noch die Hüllen fallen? Um Gottes willen!
Jetzt habe ich bereits viel über Schönheit und die Reaktionen in der Fotografie geschrieben. Aber es gibt eben auch noch diese Stufe darüber, die immer versucht etwas in eine Schmuddelecke zu stellen. Für mich ist der menschliche, besonders der weibliche Körper etwas ganz normales und oft in seinen besten, fittesten Jahren (bei manchen enden sie etwas früher, bei anderen etwas später) Ausdruck von Stärke, Selbstbewusstsein, Ästhetik und Schönheit. Wenig hat auch schon die großen Maler in der Geschichte mehr fasziniert und beschäftigt als seine bildliche Darstellung. Meine Fotografie zeigt Menschen so, wie sie sind – im Einklang mit sich selbst, egal ob natürlich, geschminkt, ungeschminkt, irgendwo durch Eingriffe optimiert oder nicht. Es gibt dabei keinen bewussten Fokus auf Erotik, sondern auf ästhetische Darstellung, Natürlichkeit, Freiheit und Ungezwungenheit.
Zentral ist für mich Respekt und Vertrauen: Jedes Shooting basiert auf dem freien Willen und Wohlbefinden der Beteiligten. Nacktheit ist ein natürlicher Teil unseres Lebens, und ich empfinde es als völlig falsch, sie automatisch mit Anstößigkeit und Scham zu verbinden oder gar in die Schmuddelecke drängen zu wollen. Wo – oder besser gesagt – wann sind wir denn? Wir haben das 21. Jahrhundert nach hunderten Jahren Aufklärung, Humanismus und immer liberalerem Denken! Für meinen Geschmack immer noch zu oft wird die Darstellung von Menschen in ihrer natürlichsten Erscheinung trotzdem durch alte, konservative Ansichten oder falsche Vorstellungen stigmatisiert und abschätzig kommentiert. Natürlich versuche ich es zu verstehen, obwohl mir diese Sicht selbst völlig fremd ist. Es handelt sich dabei für mich um eine Sicht, die teilweise in Form einer teilweise religiös-konservativ geprägten Erziehung noch aus der jüngeren Menschheitsgeschichte nachwirkt. Andererseits leben wir in einer aufgeklärten, liberaleren Gesellschaft, die selbst früher als Krankheit oder Fetisch betrachtete Neigungen längst größtenteils als normal ansieht. Künstlerische Nacktheit könnte da längst universell als normaler Ausdruck von Selbstbestimmung, Freiheit, Selbstbewusstsein und Schönheit angesehen sein. Wir waren diesem unverkrampften, liberalen Zustand nach meinem Eindruck in den 1990er Jahren und frühen 2000ern auch bereits näher als heute. Den ganzen Weg dorthin sind wir offenbar also einfach noch nicht zu Ende gegangen, zumindest jedenfalls einige von uns.
Meine fotografische Arbeit in diesem Genre ist eine kreative Praxis und gleichzeitig für mich eine Art Therapie als Ausgleich zum manchmal beschwerlichen und zermürbenden Alltag. Sie ist ein Zustand voller Konzentration und Ruhe, in dem außer mir, dem Model und der Kamera kaum noch etwas existiert. Es gibt keine Sorgen, keinen Stress, keine negativen Gedanken, keine Ablenkung. Um diesen Zustand zu erreichen, nehmen manche Menschen schädliche bewusstseinsverändernde Substanzen ein. Ich schaffe lieber etwas schönes und entspanne mich dabei.
Viele Menschen haben auch völlig falsche Vorstellungen davon, mit welchen Motiven man diesem Genre der Fotografie nachgeht oder wie ein Shooting überhaupt abläuft. Fotografen wie Models sind in diesen Momenten kein bisschen damit beschäftigt, irgendeine knisternde Stimmung oder gar Anziehung zu empfinden. Zumindest, wenn man wirklich mit fotografischer Motivation an die Sache herangeht (und das nicht etwa nur als Vorwand für etwas anderes vorgaukelt). Es macht bezüglich der handwerklichen Fotografiearbeit genau genommen gar keinen so großen Unterschied im Kopf, ob man nun gerade einen Kühlschrank oder ein Model fotografiert. Durch den Sucher sieht man ohnehin recht wenig an Details. Häufig wird einem später erst am großen Bildschirm richtig klar, was man eigentlich fotografiert hat. Vor Ort achtet man im kleinen Sucherbild, hinter der Kamera letztendlich so auch vom realen Geschehen vor Ort etwas entkoppelt, vor allem auf Blende, Belichtung und Bildkomposition, Fokus/Schärfe, auf störende Elemente oder unvorteilhafte Bildausschnitte und Posen.
Jede vollendete Aufnahme behandle ich mit Respekt, denn ein Mensch, der die Hüllen fallen lässt, zeigt sich von seiner verletzlichsten Seite. Retusche unterstützt natürliche Schönheit und korrigiert nur technische Ungenauigkeiten – nicht, um unrealistische Ideale zu schaffen. Inspiriert von den ganz großen Fotografen wie Helmut Newton oder Peter Lindbergh strebe ich an, Frauen ästhetisch, würdevoll und kraftvoll zu zeigen. Wenn ich auch vom Talent her womöglich niemals diese Fußstapfen ausfüllen kann, ist das zumindest immer mein Ziel und Anspruch. Wem meine Arbeiten nicht gefallen und wer meinen Ansatz, mich und meine Sicht zur Diskussion darüber nicht respektieren kann, der muss sie nicht konsumieren. Vor allem aber die abgebildeten Personen verdienen m. E. jeden Respekt, und herabsetzende Kommentare gerade ihnen gegenüber fände ich völlig unangemessen und respektlos.
Eins ist klar: Du kannst nicht jeden Tag ein Shooting haben oder irgendeine ganz tolle Location besuchen, um die fotografisch zu betätigen – und Fotografie ist auch für mich viel mehr als das.
Meine Kamera ist in vielerlei Hinsicht ein Werkzeug der alltäglichen Begegnung. Sie erlaubt mir, die Welt immer und überall zu entdecken und Ansichten und Augenblicke mit Respekt und Feingefühl für andere sichtbar zu machen. Ich fürchte, dass mir das nicht immer so gelingt wie ich es gerne hätte. Aber ich versuche es, vor allem auch immer ein bisschen besser darin zu werden. Jeder fotografische Weg erscheint mir eine ewige Reise beim Streben nach Verbesserung. Dem nicht ganz zuträglich ist, dass anscheinend viele Menschen die Fotos der anderen immer etwas besser einschätzen als ihre eigenen. Vielleicht ist das auch manchmal so. Öfter ist es aber vielleicht auch ein Phänomen, das man Sozialen Medien gerne zuschreibt: Vergleich macht unzufrieden. Aber natürlich stimmt es. Es gibt natürlich welche die besser sind, immer, überall. Doch das sollte niemanden aufhalten seinen fotografischen Weg zu gehen und auf dem Weg zu besseren Bildern zwischendurch auch einmal zufrieden zu sein. Am Ende macht man das hoffentlich alles zunächst mal für sich selbst, jedenfalls solange man kein Geld damit verdienen muss.
Ich suche besonders bei der Straßenfotografie und bei der Fotografie von Menschen das, was nur kurz zwischen zwei Blicken aufblitzt. Das, was man selbst bei einem geplanten Shooting nicht arrangieren kann. Wenn es gelingt, entsteht nicht nur ein Foto – es entsteht ein Gefühl. So friert man einen Moment ein, der höchst vergänglich war und so doch für immer bleibt. Es gelingt mir viel zu selten. Viel häufiger existiert das für einen Sekundenbruchteil mögliche Foto nur im Kopf und verblasst dort nach wenigen neuen Eindrücken schnell.
Oft erschließt sich der Wert solcher Aufnahme erst mit zeitlichem Abstand. Fotos aus unserer alltäglichen, heute vielleicht vielen für ein Foto „zu gewöhnlich“ erscheinenden Umgebung werden morgen zu Fenstern in die Vergangenheit. Irgendwann heißt es dann: „Oh, weißt du noch, damals, als dort noch … war und wir …?“ „Ja, erinnerst du dich, als es noch … gab?“
Orte verschwinden. Schönheit verschwindet. Menschen verschwinden. Fotos bleiben. Aber: Jemand muss sie machen. Wir müssen sie machen! Am besten macht man sie anständig. KI macht keine echten Fotos und Handy-Kameras sind, Ergebnisse abseits des kleinen Displays betrachtet, letztendlich oft immer noch ziemlich schlecht. Also, warum schnappst auch Du Dir nicht mal wieder Deine Kamera oder kaufst Dir günstig eine und gehst mal wieder richtig fotografieren? ;o)
Ich muss von der Fotografie nicht leben und fotografiere aus Lust und Laune mit dem Herzen bei der Sache. Dabei ist mir wichtig, dass sich alle Beteiligten – ob vor oder hinter der Kamera – wohlfühlen. Fotografie ist für mich vor allem auch ein „Ort“ der Ruhe. Deshalb heißt das hier auch „chilloutfotografie“. Es gibt keinen Druck. Ein fotografischer Streifzug durch die Stadt zum Beispiel ist immer auch ein kleiner Urlaub zwischendurch.
Doch natürlich bin ich gerade nach einem Shooting auch extrem gespannt auf die Durchsicht der Ergebnisse. Das kleine Kameradisplay schafft keine Sicherheit, dass auch alles so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hat. Nichts wäre enttäuschender, als wenn das zuvor im Kopf entstandene Foto nicht mit dem tatsächlich entstandenen übereinstimmt. Die erste Ansicht daheim sorgt für Klarheit. Und manchmal – mit etwas Glück – ist sie eine kleine Offenbarung.
Meine besten Fotos versuche ich hier auf dieser Seite zu zeigen. Denn Fotos, die mit viel Hingabe gemacht werden aber dann auf Festplatten ungesehen verstauben, die machen mich irgendwie traurig. Lasst sie uns zeigen! Wenn Du nun mehr über meine Fotografie erfahren möchtest, empfehle ich Dir einen Streifzug durch meine Fotogalerien auf dieser Seite.